Jan Dobraczyński

polnischer Schriftsteller und Politiker; Abgeordneter des Parlaments 1952-1956 und 1985-1989; Werke u. a.: "Bernanos", "Glühende Lava" (Essays); "Das heilige Schwert", "Die Gewalttätigen" (Romane)

* 20. April 1910 Warschau

† 5. März 1994 Warschau

Herkunft

Jan Dobraczyński, r. k., stammte aus Warschau. Sein Vater war dort in der Stadtverwaltung als Direktor der Abteilung für soziale Fürsorge und Krankenhauswesen tätig gewesen. Er hatte zudem den Verein Christlicher Arbeiter gegründet und wurde zu den führenden Köpfen der Christlich Demokratischen Partei gerechnet.

Ausbildung

D. machte 1928 an einem Warschauer Gymnasium Abitur und besuchte dann bis zum Abschlußexamen im Jahre 1932 die Handelshochschule in Warschau. Das nachfolgende Studium der Rechte brach er ab.

Wirken

Bis 1935 arbeitete D. als Beamter der städtischen Sozialfürsorge in Warschau und wurde dann als Publizist, Journalist und freier Schriftsteller freiberuflich tätig. Er nahm 1939 als Reservekavallerieoffizier der polnischen Armee am Krieg teil und 1944 am Warschauer Aufstand als Offizier der nichtkommunistischen Untergrundarmee. Als Kriegsgefangener war er bis Kriegsende in den Lagern Bergen-Belsen und Sandbostel interniert. Vor dem Krieg hatte D. hauptsächlich für die national-fortschrittliche Presse gearbeitet, seit 1945 profilierte er sich als Chefredakteur diverser katholischer Zeitschriften.

Politisch war D. bei der regierungsnahen katholischen ...